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Marco Müller kritisiert SPD-Forderung - "Es ging darum, den Schutzschirm negativ darzustellen"

Marco Müller

 

Politische Diskussionen finden auch (und vermehrt) im Internet statt. Wenn sich aus dem einen oder anderen Diskurs ein Meinungsfortschritt ableiten lässt, übernimmt Nauheim-Online die Beiträge im Wortlaut für all jene, die auf Facebook gerne verzichten, aber trotzdem informiert sein wollen. Ist das so? Lesen Sie selbst.

Zu einem jüngst in der Gemeindevertretung veröffentlichten Thema hat sich Grünen-Fraktionsvorsitzender Marco Müller am Sonntag, 2. Juli 2017, mit folgendem Beitrag geäußert:

Marco Müller

Früher: 42. Die Antwort auf Frage nach dem Leben, dem Universum und überhaupt allem. Heute: 342. Scheiss egal, wie die Frage war.

Darauf gab es diese Reaktionen (Stand Dienstag, 4. Juli 2017)

 

Harald Steingass

Ne ja, schon klar ... ...

 

Detlef Volk

Oder 960?

 

Karl Norbert Merz

Selten eine Debatte gehört, in der die Aussagekraft von Statistiken dermaßen in Abrede gestellt wurde.

 

Marco Müller

In der "Debatte" war schon viel Mimimi. Und sie zeigte vor allem eines, es ging den Antragstellern, trotz vehementem Dementi eben doch nur darum 342 als nicht mehr zu überschreitende Belastungsgrenze zu definieren.

Dabei werden Inflation, Personalkosten und Leistungskriterien als Kostenfaktoren völlig ausgeblendet. Es ging wiederholt darum den Schutzschirm negativ darzustellen und die vier restlichen Fraktionen der Gemeindevertretung damit fest in Verbindung zu bringen - nichts anderes. Denn als statistische Wert taugen die 342 tatsächlich nicht. Sie sagen nichts aus über tatsächliche Belastung von Familien, die nach ihrer Rechnung 4-köpfig bei 1.368 Euro liegen müsste. 342 sind der plakative Versuch nach außen darzustellen, dass die Gemeinde mehr Geld selbst zu übernehmen in der Lage sei, wenn man es denn wollte und nicht dem Schutzschirm beigetreten wäre. Dass in gleichem Zeitraum der Schuldenstand um mindestens 8 Millionen Euro (jährliches Defizit von 2 Millionen Euro) angewachsen anstatt abgesunken wäre, ist da scheinbar auch egal.

 

Karl Norbert Merz

Noch einmal: es ist eine statistische Durchschnittszahl, die genauso viel oder wenig Aussagekraft hat, wie andere statistische Durchschnittszahlen. Diese, nach mathematische Prinzipie ermittelte Zahl aber als gänzlich ungeeignet abzutun, hat die gleich...Mehr anzeigen

 

Frank Schmitz

Die Rechnung, das bestimmte Gruppen, insbesondere Familienmitglieder Familien stärker belastet werden, hat die SPD schon vor 3 Jahren aufgelegt. Damals wollte sie keiner hören, jetzt ist es auch Herrn Müller aufgefallen. Kurz vor dem SPD Antrag haben alle Fraktionen der Einführung von Kennzahlen zugestimmt. Rein statistische Durchschnittsberechnungen. Beim SPD Antrag wird genau das kritisiert.

Was wollen CDU, Grüne und die anderen eigentlich. Auf keinen Fall sich klar dazu bekennen, dass die Landesregierung die Kommunen weiter im Stich lässt. Bzw. nur dann einen Bruchteil zurückgibt, wenn die Kommunen die Bürger statt deren schröpft. Hier mal kritisch den Mund aufzumachen wäre mal ehrlich, anstelle alles dem Kreis zu zu schustern.

 

Marco Müller

Ich sage ja: ganz viel und ganz großes Mimimi. Passend zu den Kommentaren am Donnerstag. "die ganz große Koalition steht". Es sind immer alle anderen Schuld. Perfekt.

 

Marcel Baymus

Lieber Marco Müller auch wenn du mir jetzt sicherlich nicht glaubst, dass ich folgenden Kommentar als aussenstehender schreibe, der die Sitzung am Donnerstag als Rüsselsheimer mitbeobachtete: ich fand, dass man sich in der Auseinandersetzung mit dem Antrag viel zu sehr auf die Zahl fixierte die genannt wurde, statt viel mehr mit der im Antrag beabsichtigten Intention.

Ich sehe auch in Nauheim trotz vielerlei Lippenbekenntnisse die Gefahr der Einführung der Straßenbeitragssatzung, da ich aus der Erfahrung der jüngsten Ereignisse in Rüsselsheim weiß, dass das RP da ziemlich rigoros ist. So wurde unser genehmigungsfähiger Haushalt lediglich deshalb nicht genehmigt, weil sie die SBS nicht beinhaltete. Diese Gefahr sehe ich auch in Nauheim und somit käme in Zukunft ja eine Situation in der eine zusätzliche Belastung auf Nauheim zu kommen könnte. Wenn du dir soviel Mühe im zerpflügen gibst, dann nutz doch deine Expertise und stellt gemeinsame Einträge wie der Bürger und die Bürgerin nicht weiter mit der Angst leben müssen, weitere Kosten auf sich zukommen zu sehen.

Ich verstehe einfach nicht warum sich nicht einer mal mutig hingestellt hat, um zu sagen, im Grunde holen wir uns das was fehlt alles bei den BürgerInnen wieder. Hier entsteht ein Politikverdruss und auf die Kreis-Kommune Wechselbeziehung hinzuweisen macht eben keinen Sinn, wenn man nicht das Land miterwähnt, dass dafür sorgt, dass diese beiden Akteure sich so verhalten müssen.

Ich hatte als Beobachter tatsächlich das Gefühl, dass keiner sich die Option nehmen will in Zukunft weitere Möglichkeiten zur Kostenerhöhung nehmen lassen will.

Du hast dich im Kreis hingestellt und dich gegen die Rettung der Kreisklinik ausgesprochen und dir Kauf ich es dann auch eher ab, wenn du kritisierst, dass damit Kosten für den Kreis entstehen, bei dem du die Gefahr für die einzelnen Kommunen siehst, aber z.B einem Herrn Ziemainz nicht, dessen Fraktion ja die Rettung der Kreisklinik mitgetragen hat, sogar in Vergangenheit wortwörtlich im Austausch mit dem Landrat die drei Millionen als Defizitausgleich festgehalten.

 

Marcel Baymus

Ich fand im übrigen deshalb auch die PM von Kerstin und Gerald gut und richtig und das deckt sich ja dann auch mit der Forderung der Nauheimer SPD und ist konsequent. In Rüsselsheim wehren wir uns auch gegen diesen Versuch Politik zu machen auch mit den Grünen.

Für überschuldete Kommunen: SPD fordert größeren finanziellen Einsatz der… (folgend ein Zitat aus dem Rüsselsheimer Echo)

 

Marco Müller

Lieber Marcel. Die Intention des Antrages wird ja erst klar, wenn man beginnt hinter die Kulissen zu blicken und sich mit dem auseinanderzusetzen, was Akteure wollen, wir sie es formulieren und wie sie agieren. Die Intention des Antrages formuliert die SPD Nauheim dabei in ihrer aktuellen Pressemitteilung so:

"Dabei galten 342,- Euro jährlich als Belastungslimit, das man festhalten wollte."

Limit, nicht Vergleichswert, Bezugsgröße oder ähnliches. In der zugehörigen HFA-Sitzung würde dies noch ganz anders dargestellt. Natürlich könne es möglich sein zukünftig auch weitere Belastungen hinzuzufügen. Und natürlich könnten die Belastungen durch Weiterentwicklungen weiter steigen. Kann man alle Fragen, die dabei waren (Winfried Rehm, Wolfgang Schmall, Gabi Killian, Silvia Best LaRs Nitschke Detlef Volk Rainer Beutel Jan Fischer). Hier ging es nur um eines: diejenigen vorzuführen, die vor fünf Jahren den Schutzschirm beschlossen haben und damit ein Erfolgsmodell in Nauheim implementiert haben. Nauheim hat in drei aufeinanderfolgenden Jahren ausgeglichene Haushalte erreicht und für dieses Jahr wieder aufgestellt. Im Gegensatz zur SPD, die Gebühren und Steuern ursächlich mit dem Schutzschirm in Verbindung bringt, sehe ich es so, dass wir 5,6 Millionen Euro Entschuldungshilfen dafür erhalten, dass wir die HGO einhalten...

Ich lasse es mir gefallen, dass man darüber lamentiert, dass man bei Kindergartengebühren nicht das erhält, was das Land zahlen müsste. Man ignoriert allerdings, dass Nauheimer Eltern hätten um 50% der U3-Gebühren entlastet werden können, wenn man die Grundsteuer nicht auf 960, sondern 975 Punkte erhöht hätte. Das wurde damals ebenfalls von der SPD abgelehnt. Wo ist also die soziale Komponente wirklich?

Und wenn man nicht mehr weiter weiß, was in Sachen Haushalt, Haushaltsaufstellung und Zusammenhänge angeht recht schnell passiert, holt kann die übergeordnete Kelle raus und versucht aufs Land abzuzielen.... Den Satz:

"Es sollte nicht darum gehen, ob ein Grüner, ein Schwarzer oder ein Roter 1. Beigeordneter der Gemeinde wird. Es soll und muss aus unserer Sicht darum gehen, die richtigen Entscheidungen für unsere Gemeinde zu treffen und unseren Bürgerinnen und Bürgern gute Lösungen zu präsentieren."

Hat bisher keine durchdrungen und wird dies so schnell auch nicht. Ist im Kreis aber auch so. Da nährt man sich auch lieber an populären Lösungen.