Brigitte Daum über Bavarian Brass

Akrobatisch mit vier Schlegeln, da war es mucksmäuschenstill in der Kirche

Bavarian Brass au der Empore.  |  Foto: Brigitte Daum

 

Von Brigitte Daum

Als ein besonderer Abend war dieses Konzert angekündigt worden und das sollte er auch werden. Orgel, Pauken und Trompeten erklangen zusammen wie bei festlichen Konzerten und der musikalische Himmel war ganz nah, wie der Titel des Konzertes von Bavarian Brass versprach. 

Wer bis dahin noch keine Gänsehaut bekommen hatte, dem widerfuhr es spätestens, als der Organist Walter Thurn Variationen zu dem Thema "Alle Menschen werden Brüder" aus Beethovens 9. Sinfonie zum Besten gab. Allein schon dieser Vers aus dem Gedicht "An die Freude" von Friedrich Schiller von 1785, das Ludwig van Beethoven 1824 als Text für seine 9. Sinfonie ausgewählt hat, besitzt in Zeiten der Diskussion um Fremdenfeindlichkeit eine ungeahnte Aktualität.

Genauso beeindruckend wie diese festliche Musik war das musikalische Spiel von Christoph Günther, der mal ganz langsam und bedächtig, mal in einem furiosen Tempo die Schlegel über die Platten seines Marimbaphons flitzen ließ.

Das Marimbaphon ist ursprünglich ein afrikanisches Instrument, das mit dem Sklavenhandel nach Mittelamerika kam und erst Mitte des 20. Jahrhunderts von nordamerikanischen Musikern nach Europa gebracht wurde.

Fast schon akrobatisch

Während des schon fast akrobatisch ausgeführten Spiels mit vier Schlegeln war es mucksmäuschenstill in der Kirche.

Da war es mucksmäuschenstill in der Kirche.  |  Foto: Brigitte Daum

 

Mit einem lang anhaltenden Applaus bedankte sich das Publikum bei den vier Musikern, die sich ihrerseits mit zwei Zugaben revanchierten. Darunter war das "1. Thema" des Präludiums aus dem "Te Deum" von Marc-Antoine Charpentier, besser bekannt unter dem Namen der "Eurovisionshymne". So hatte sich der Kreis der europäischen Hymnen geschlossen.

Leider war die Kirche an diesem Abend nicht so gut besucht, aber die Besucher, die da waren, waren alle begeistert.

 

 


 

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