Landfrauen unterwegs

Vom Medicus genauso begeistert wie von Fulda - "Hörgenuss und Augenschmaus"

Die Landfrauen in Fulda. | Foto: Landfrauenverein

 

Einen Hörgenuss mit Augenschmaus haben die Landfrauen nach Angaben ihrer Vorsitzenden bei einem Kurzurlaub in Fulda erlebt. Hier der Bericht (Auszüge).

Von Anne Dammel

Von einem erlebnisreichen Kurzurlaub in Fulda und Umgebung können die Nauheimer Landfrauen berichten. Am vergangenen Mittwoch trafen sich 36 Musical-Fans zur Busfahrt mit dem Ziel Fulda.

Das absolute Highlight der Fahrt war der Musicalbesuch, der Medicus. Doch bevor die Mitglieder und Gäste in den Genuss kamen, traf man sich auf dem Domplatz mit den Gästeführerinnen zu einem einstündigen Stadtrundgang.

Bei herrlichem Wetter präsentierte sich das Wahrzeichen von Fulda, der Dom. Er ist vor allem die bedeutendste Barockkirche Hessens und das religiöse Zentrum durch das Bonifatius-Grab.

Die drei Elemente Schlossgarten, Orangerie und Floravase gehören neben Dom und Schloss zu den Sehenswürdigkeiten des Barockviertels. Der Schlossgarten ist eine Oase der Ruhe und die grüne Mitte von Fulda. Mit der Führung durch die mittelalterliche Altstadt, vorbei am Hexenturm und dem Geburtshaus von Ferdinand Brauns, Erfinder der Braunschen Röhre und Nobelpreisträger für Physik endete die interessante Entdeckungstour.

Nun hieß es Willkommen im Hotel „Fulda Mitte“ Dort wurde an schön eingedeckten Tischen das Mittagessen eingenommen, bevor man die Zimmer bezog. Bis zum Musical Besuch war noch Zeit.

Der Medicus

Durch die günstige Lage des Hotels hatte man einen kurzen Weg zum Schlosstheater, dem Aufführungsort des Musicals. Nun begann die emotionale Geschichte zwischen Orient und Okzident – der Medicus.

Ein junger Christ macht sich vor mehr als 1000 Jahren auf eine gefährliche Reise um die halbe Welt, um Mediziner zu werden.

Schon früh hat der Waisenjunge entdeckt, dass er eine Begabung zum Heilen hat und schließt sich einem Bader an. Studieren will er beim berühmten persischen Isfahan Ibn Sina, der Arzt aller Ärzte. Doch ist es Christen untersagt an arabischen Universitäten zu studieren. So gibt er sich als Jude aus und das gefährliche Versteckspiel beginnt.

Der Schah macht ihn zu seinem Vertrauten, er lernt die Liebe seines Lebens kennen und kann aber seine wahre Identität niemanden anvertrauen.

Man erkannte, dass der historische Stoff bis heute aktuell ist, hier geht es um die Koexistenz der Kulturen.

Es war eine fantastische Aufführung mit historischen Hintergrund und schönem Bühnenbild. Die Darsteller - einfach klasse. Sie gaben ihr Bestes mit ihren tollen Stimmen und in authentischen Kostümen. Stimmgewaltig vorgetragene Lieder und Texte zum Teil im orientalischen Stil sorgten für Gänshaut.

Später gemütlich

Nach Hörgenuss und Augenschmaus ließ man den erlebnisreichen Tag in gemütlicher Atmosphäre in der Hotelbar bei erfrischenden Drinks ausklingen

Am nächsten Tag nach dem leckeren Frühstück und verladen der Koffer, fuhr die Reisegruppe durch die herrliche Rhön in die Point Alpha- Stadt Geisa, an der ehemaligen Grenze zur DDR gelegen. Hier wurde in einer zweistündigen Führung im „Haus auf der Grenze“ an die Deutsche Teilungsgeschichte erinnert.

Die Schilderungen der Zeitzeugen hat die Gruppe sehr betroffen gemacht. Vier Jahrzehnte lang war die Rhön geteilt. Hier im Herzen Deutschlands, trennte der Eiserne Vorhang die Menschen.

Auf dem alten Kolonnenweg vorbei am Grenzzaun hörten die interessierten Gruppen den Gästeführern aufmerksam zu, als sie von Dörfern aus Ost und West vom Alltag, Flucht, Vertreibung und dem glücklichen Moment erzählten, als das Regime 1989 zu Fall gebracht wurde. Die Reisegruppe war sich einig, dass Gedenkstätten wie Point Alpha wichtige Lernorte der Geschichte insbesondere für unsere nachfolgenden Generationen sind. Sie erinnern an vergangene Diktaturen, gegen das Vergessen und Verharmlosen.

Bevor man sich auf die Heimreise begab, machte man eine gemütliche Einkehr in der „Heile Schern“, einem urigen Gasthof in Spahl, mitten in der ländlichen Idylle der thüringischen Rhön.

Ins Spaßmuseum

Bevor die schmackhaften Leckerbissen serviert wurden, konnte man für kleines Geld das Spaßmuseum besuchen. Es gab Historisches, Kurioses und Witziges aus dem Landleben, gepaart mit lustigen Sprüchen und Bauernweisheiten zu entdecken.

Auf dem Heimweg ließen Gabi Bender und Anne Dammel das Erlebte noch einmal Revue passieren. Dabei bedankte sich die Vorsitzende bei Gabi für die getroffenen Absprachen, bei Moni Schmidt für den flinken Bordservice und Marita May für das Packen der Lunchpakete, bei Herrn Hoffmann, dem Busfahrer von der Firma Busworld für seine angenehme Fahrweise und die gute Zusammenarbeit.

Alles in allem, es war ein Kurzurlaub der besonderen Art, der nicht nur zum Nachdenken anregte.

 

 

 


 

Eine Vervielfältigung dieses Beitrags für private Zwecke ist erlaubt.

Eine Weiterveröffentlichung auch und gerade in sozialen Medien bedarf der ausdrücklichen
Genehmigung von Nauheim-Online.

 

 

 

 

 

 

nach oben