Zweimal unterwegs
| Freier Zugang
Auf der Suche nach dem Feuer:
Erst im Feld und dann vor der eigenen Tür
Hier kokelt nichts, sagt die
Wärmebildkamera.
Die Feuerwehr
schildert zwei Einsätze. Erst loderten vor wenigen Tagen
Flammen in der Gemarkung. Die Wehr nennt so etwas „Unratfeuer“.
Noch am gleichen Tag kokelte ein Auto. Na ja, zumindest
nahm der Fahrer des Unratautos dies so wahr.
Über das Problem
mit dem Auto wurde die Feuerwehr zur Primetime
informiert. Der Alarm setzte die Kameraden um 20.01 Uhr
in Gang. Normalerweise heißt es zu dieser Uhrzeit:
Gemütlich machen und entspannen. Immerhin bekam die Wehr
ihren Job quasi auf dem Tablett serviert.
Ein Autofahrer
hatte Rauch im Motorraum bemerkt und einen starken
Schmorgeruch im Inneren seines Wagens wahrgenommen. Er
kutschierte seine augenscheinlich nicht mehr allzu junge
Karosse noch bis zum Feuerwehrhaus und stellte sie dort
ab.
Der Einsatzleiter
sei um 20.04 Uhr an der Einsatzstelle eingetroffen. „Das
Staffellöschfahrzeug musste kurze Zeit später nur wenige
Meter aus der Fahrzeughalle rollen, um die Einsatzstelle
zu erreichen“, beschreibt die Wehr den nicht
alltäglichen Einsatzort.
Fahrgastzelle und
Motorraum seien mit der Wärmebildkamera kontrolliert
worden. „Vermutlich handelte es sich um einen
technischen Defekt in der Elektrik des Fahrzeuges“,
notiert die Wehr.
Welche Ehre
Der dringende
Fall für eine Fachwerkstatt wurde anschließend sogar
eskortiert. Ein Staffellöschfahrzeug begleitete den
Wagen auf der Rückfahrt bis nach Hause. Dort sei die
Fahrzeugbatterie ausgebaut worden. Sicherheitshalber
zückten die Feuerwehrleute ein weiteres Mal ihre
Wärmebildkamera. Zweite Untersuchung, gleiches Ergebnis:
negativ. Um 20.42 Uhr war der Spuk vorüber.
Schon mittags
suchte die Wehr Flammen. Um 12.37 Uhr hieß es, dass eine
Gartenhütte in der Feldgemarkung brenne. Allein hätten
die Nauheimer den Brand vielleicht gar nicht löschen
können. Tagsüber weilen gewöhnlich zu wenig Kameraden im
Ort. Also wird bei Bränden außerhalb des Ortes tagsüber
grundsätzlich die Treburer Feuerwehr herbei zitiert.
Durchs wilde Nauheim auf der
Suche nach dem Übel.
Die Ortsnachbarn
eilten mit einem Tanklöschfahrzeug herbei. Sie mussten
aber nichts tun, sondern sich nur sicherheitshalber am
Gerätehaus bereithalten.
Festgestellt
wurde – zunächst nichts. Zumindest nichts im angegebenen
Bereich. Also nochmal Rücksprache halten. Die Anruferin
präzisierte, dass sie Rauch auf einer Gartenparzelle in
der Nähe der Bahnlinie bemerkt habe.
Okay, das half
weiter. Die Feuerwehr stöberte das Ungemach auf. „Hier
konnte ein Unratfeuer festgestellt werden“, heißt es.
Mit dem Hochdruckrohr des Löschfahrzeugs wurden die
Flammen platt gemacht.
Noch kurz eine
Kontrolle mit der bewährten Wärmebildkamera, schon
konnte oder musste sich der Eigentümer um den Rest
kümmern.
Die Wehr
verdeutlicht, dass es eine Allgemeinverfügung zu offenen
Feuer im Feld gebe. Einfach mal zündeln, das geht gar
nicht, lautet die Quintessenz dieser Vorschrift.
20 Einsatzkräfte
der Feuerwehr waren bis 13.51 Uhr unterwegs. Die
Besatzung eines Rettungswagens und zwei Einsatzkräfte
des DRK Nauheim durften sich entspannen; ihre Hilfe
wurde nicht benötigt.
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